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29.12.05 

Vitamin D verhindert Krebs

Vitamin D-Mangel kann die Gefahr für bösartige Erkrankungen deutlich erhöhen. "Die Risikoerhöhung für Darm- Brust- und Eierstockskrebs ist bei einem Mangel dieses Vitamins so eindeutig wie der Zusammenhang zwischen Rauchen und Lungenkrebs" teilte Krebsforscher Cedric Garland vom San Diego Moores Cancer Center gestern mit.

Garland und seine Mitautoren analysierten die Ergebnisse von 63 Studien, darunter zahlreiche Langzeituntersuchungen, die zwischen 1966 und 2004 veröffentlicht wurden und den Zusammenhang zwischen Vitamin D und dem Auftreten von Krebserkrankungen untersuchten.

Die Autoren der Studie kommen zu dem Schluss, dass in den USA jährlich mehrere tausend Menschen an Krebs sterben, der mit einer ausreichenden Versorgung mit Vitamin D hätte verhindert werden können.

Vorstufen des Vitamin D sind in Milchprodukten enthalten und außerdem wird das Vitamin durch Sonnenlicht auf der Haut gebildet.

Garland CF, Garland FC, Gorham ED, Lipkin M, Newmark H, Mohr SB, Holick MF.
The Role of Vitamin D in Cancer Prevention.
Am J Public Health. 2005 Dec 27

 

Rauchen verschlimmert Schuppenflechte

Der Genuß von Zigaretten kann den Ausbruch der Schuppenflechte begünstigen und den Verlauf dieser Erkrankung verschlechtern. Dies berichtet Dr. Gerald Krueger von der Medizinischen Universität Utah in Salt Lake City. Untersuchungen an 557 Patienten ergab, dass 37% der Patienten mit Schuppenflechte rauchten, während gesunde "Kontrollen" nur in 23-25% diesem Laster nachgingen.

Vermutlich hat das Rauchen einen negativen Effekt auf das Immunsysten und verstärkt dadurch das Krankheitsbild oder verschlimmert es. Eine italienische Studie mit mehr als 800 Patienten konnte diese Ergebnisse bestätigen.

Ein weiterer guter Grund, mit dem Rauchen aufzuhören.

Herron MD, Hinckley M, Hoffman MS, Papenfuss J, Hansen CB, Callis KP, Krueger GG.
Impact of obesity and smoking on psoriasis presentation and management.
Arch Dermatol. 2005 Dec;141(12):1527-34.

Fortes C, Mastroeni S, Leffondre K, Sampogna F, Melchi F, Mazzotti E, Pasquini P, Abeni D.
Relationship between smoking and the clinical severity of psoriasis.
Arch Dermatol. 2005 Dec;141(12):1580-4.

 

Tee hilft gegen schlechten Atem

Bestimmte Inhaltsstoffe des Tees, so genannte Polyphenole, können das Wachstum der Bakterien hemmen.

Teeliebhaber haben es schon immer gewußt - Zahnmediziner von der Universität Illinois in Chicago haben nun aber auch den wissenschaftlichen Beweis erbracht: Die Polyphenole - im Schwarz-Tee oder auch im grünen Tee besonders hoch konzentriert - stören unter anderem das Wachstum von Bakterien, die für Mundgeruch zuständig sind. Die Wissenschaftler hatten dazu Bakterien 48 Stunden lang mit Polyphenolen aus Tee behandelt. Je nach Konzentration der verwendeten Polyphenole, produzierten die Bakterien bis zu 30 Prozent weniger Schwefelwasserstoffe - die ursächlichen Substanzen von Mundgeruch - oder sie hörten sogar gänzlich auf, sich zu vermehren. Bereits in früheren Studien war nachgewiesen worden, dass schwarzer Tee das Wachstum von Plaquebakterien unterdrückt und den Zahnschmelz härtet, da in ihm natürliche Fluoride enthalten sind.

28.12.05 

Selen als Ursache für Schilddrüsen-Erkrankung

Forscher der Berliner Universitätskliniken Charité haben eine Genmutation entdeckt, die einen Selenmangel bewirkt und damit zu einer Schilddrüsenunterfunktion führen kann.

Das internationale Forscherteam hat seine Studienergebnisse nun erstmals im Fachmagazin "Nature Genetics" veröffentlicht. Mitautor Lutz Schomburg vom Institut für Experimentelle Endokrinologie der Charité erläuterte die Forschungsergebnisse, die durch den Nachweis eines Gendefektes auf einem Chromosom einen starken Selenmangel im Blut bewirkt, der wiederum zur Hormonstörung führt.

So solten Mediziner zukünftig bei Fehlfunktionen der Schilddrüse unbedingt auch die Selenversorgung beachten und gegebenenfalls mit einem Bluttest prüfen, ob die Patienten ausreichend mit diesem essenziellen Spurenelement versorgt sind. Wird ein Selenmangel entdeckt, kann dieser durch eine ausgewogene Ernährung oder zusätzliche Gaben dieses Spurenelements behoben werden. Und dies wird als die beste Krankheitsprophylaxe in Hinblick auf die Schilddrüse und den Hormonhaushalt gewertet. Selen ist in Fleisch, Fisch, Milchprodukten und Steinfrüchten enthalten.

 

Leptin macht schlank, Marijuana dick

Es ist bekannt, dass Leptin ein Hormon ist, welches den Appetit zügelt. Offenbar scheint es dafür die Hauptverantwortung zu tragen, dass sich mensch und Tier nicht rund und dick fressen. Zumindest für Mäuse ist dies nachgewiesen. Bei Mäusen, denen das Gen für die Bildung von Leptin fehlt, tritt kein Sättigungsgefühl auf und binnen kurzem können sie das Mehrfache ihrer normalen Artgenossen wiegen.

Wenn man ein Hormon mit einer bestimmten Wirkung kennt, dann ist es immer sinnvoll, nach einem Gegenspieler dieses Hormons zu suchen, da immer eine Balance zwischen zwei Hormonen entgegengesetzter Wirkung für den Körper zu gesunden Normalzustand führt.

Der Gegenspieler des Leptins ist Marijuana. Nicht direkt, aber sogenannte Cannabiniode, also Kanabis-Abkömmlinge scheinen im Körper das Hungergefühl auszulösen. Dies passt zu den Schilderungen (oder eigenen Erfahrungen) von Personen, die nach Marjuana-Genuß förmlich Heißhunger-Attacken bekommen.

Im Versuch an Mäusegehirnen konnten Forscher nun nachweisen, dass die alleinige Wirkung der Cannabinoide auf bestimmte Hirnregionen (Hypothalamus) stark aktivierend ist. Führt man jedoch Leptin vor der Cannabinoide-Gabe hinzu, dann reagieren die entsprechenden Neuronen nicht.

Basierend auf diesen Erkenntnissen könnten sich neue Konzepte zur Behandlung von Übergewicht ableiten lassen

 

Bei Sodbrennen später ins Bett

Später ins Bett zu gehen, kann gegen nächtliches Sodebrennen helfen.

Fast jeder zweite Deutsche leidet an Sodbrennen.Treten die Beschwerden nur gelegentlich auf, muss man sich in der Regel keine allzu großen Sorgen machen. Manchmal kann sich hinter dem Sodbrennen jedoch auch die "Refluxkrankheit" verbergen. In Anlehnung an ihre englische Bezeichnung (Gastro Esophageale Reflux Disease) wird sie oft einfach GERD genannt.

Japanische Forscher vermuten, dass ein längerer Abstand zwischen der letzten Mahlzeit und der Zeit des Zubettgehens die Symptome mildern könnte. Dies wurde in einer Studie mit 147 Pateinten festgestellt, die unter GERD litten und einen Fragebogen dazu ausfüllten. Der gleiche Fragebogen wurde von 294 weiteren Kontroll-"Patienten" ausgefüllt, welche magengesund waren. Diese Kontrollpatienten (2 pro echtem Patient) wurden hinsichtlich ihrer individuellen Lebensumstände (Alkohol Nikotin) und Begleiterkrankungen "gematcht", also angepasst, um eine Vergleichbarkeit zu gewährleisten.

Die Wahrscheinlichkeit nachts mit Sodbrennen aufzuwachen, war 7,5 höher, wenn der Zeitraum zwischen Abendessen weniger als 3 Stunden betrug. Dies ist zwar noch keine Beweis dafür, dass der größere Abstand zwischen der letzten Nahrungsaufnahme und dem Beginn des Nachtschlafes das Auftreten von Sodbrennen begünstigt, jedoch scheint es wahrscheinlich und wird in weiteren Studien kontrolliert werden. Bis es soweit ist, kann jeder, der von diesen Magenproblemen betroffen ist, zumindest einmal einen Selbstversuch wagen und schauen, ob es hilfreich ist, später ins Bett zu gehen oder früher zu abend zu essen.

Y. Fujiwara, A. Machida, Y. Watanabe, M. Shiba, K. Tominaga,T. Watanabe,N. Oshitani, K. Higuchi, T. Arakawa
Association Between Dinner-to-Bed Time and Gastro-Esophageal Reflux Disease
Am J Gastroenterol 2005;100:2633–2636

27.12.05 

Kassenbeiträge steigen im neuen Jahr

Das neue Jahr fängt schlecht an für alle, die sich mit der Gesundheitsreform beschäftigen und diejenigen, die in einer gesetzlichen Krankenkasse versichert sind.

Insgesamt 13 Krankenkassen haben bereits angekündigt, ihre Beiträge anheben zu wollen, dabei führt die AOK Schleswig-Holstein, die eine Erhöhung um 0,8% auf 14,4 % ankündigte. Die AOK Rheinland steigert die Beiträge nur um 0,4% und landet damit auf 13,4%, also immerhin noch einem Prozent weniger als die Schwesterkasse aus dem Norden.

Begründet werden die Beitragserhöhungen mit der schleppenden Konjunktur, dem Wegfall eingeplanter zusätzlicher Einnahmen und den deutlich gestiegenen Ausgaben für Arzneimittel.

Auch verschiedene Betriebskrankenkassen erhöhen ihre Beiträge, bleiben aber meist noch unter der 13%-Grenze.

Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt möchte diese Erhöhungen nicht überbewertet sehen: "Einige Kassen werden anheben", sagte sie in der ARD. Die überwiegende Mehrheit werde aber "mit ihren Beiträgen stabil bleiben".

Der Weg aus der Misere bleibt unklar, denn beide großen Parteien haben unterschiedliche Auffassungen darüber, was der goldene Weg sein könnte, um die Probleme der Sozialversicherungen zu lösen.

Die Union möchte einen einheitlichen Pauschalbetrag (Kopfpauschale) einführen, die von den Lohnkosten abgekoppelt wird. Sprachlich geschickter nennt die SPD ihr Konzept "Bürgerversicherung", bei der auch Beamte und Selbstständige einzahlen sollen. Ulla Schmidt hatte ja bereits einen Versuchs ballon gestartet und Ende November gleiche Arzthonorare für die Behandlung von gesetzlich und privat Versicherten gefordert sowie die Wartezeiten von Kassenpatienten angeprangert. Die Abschaffung der privaten Versicherungen ist als Nahziel vermutlich nicht umsetzbar aber als strategisches Ziel genauso im Fokus der Ministerin wie die Selbstverwaltung der Kassenärzte.

Möglicherweise ergibt sich ein Kompromiss: Die Gesundheitsexperten Karl Lauterbach und Bert Rürup hatten eine steuerfinanzierte Kinderversicherung unter Beibehaltung der einkommensabhängigen Beiträge vorgeschlagen.

 

"Drüber schlafen" kann funktionieren

Der Rat, eine Nacht über eine wichtige Entscheidung zu schlafen, hat in der nächtlichen Funktionsweise unseres Gehirns womöglich eine sehr gute Begründung, berichtet das Gesundheitsmagazin Apotheken Umschau.

Professor Jan Born, Neuroendokrinologe an der Universität Lübeck, glaubt, dass das Gehirn nachts auf eine besondere "Betriebsart" umschaltet, bei der Bewusstsein nur stören würde. Einmal im Schlafbetrieb, spulen Nervenzellen den Tagesablauf erneut ab. In einem "aktiven Prozess", sagt Born, "verändert sich dabei die Information und wird neu geordnet". Sie wird mit älteren Erfahrungen abgeglichen und sinnvoll verknüpft. Am Morgen stünde demnach - gut überschlafen - eine solidere Entscheidungsgrundlage zur Verfügung.

 

Ungesund: Handy verschlucken

Im US-Staat Missouri hat eine Frau während eines Streits ihr Handy verschluckt. Die Polizei erhielt um 04.52 Uhr einen Notruf: ein Mann berichtete, seine Freundin habe Atemschwierigkeiten.

Als die Polizisten eintrafen, fanden sie die 24-Jährige, in deren Hals das Handy steckte. Sie wurde in ein Krankenhaus gebracht.

"Er wollte das Telefon und sie wollte es ihm nicht geben, also versuchte sie, es zu verschlucken", sagte Steve Decker von der Polizei in Blue Springs. "Sie steckte das ganze Telefon in den Mund, damit er es nicht kriegt."

Nur so als Tip: Man sollte SMS seines Lovers immer aus dem Speicher löschen, wenn man mehr als einen hat (Lover, nicht Speicher), dann braucht man vermutlich auch sein Hndy nicht zu verschlucken.

Via: N24.de

 

Impfstoff gegen Vogelgrippe

Die Vogelgrippe ist weiterhin auf dem Vormarsch und die Angst vor der Erkrankung nimmt zu, seit vor einigen Tagen zwei vietnamesische Mädchen trotz zeitgerechter Behandlung mit dem Grippemittel "Tamiflu" in den vorgeschriebenen Dosierungen verstarben. Insgesamt sind bisher 138 Menschen an der Vogelgrippe erkrankt und davon 71 verstorben.

Nun werden aus China Forschungserfolge im Kampf gegen die tückische Kankheit vermeldet. Es wurde ein Lebendimpfstoff entwickelt, der zur Immunität gegen Vogelgrippe und die "atypische Geflügelpest" führt. Der Stoff sei wesentlich billiger und effektiver als die bisher verwendeten Impfstoffe. Bisher sind mit dieser neuen Substanz nur Impfungen von Tieren vorgesehen; China will den gesamten Geflügelbestand des Landes impfen lassen.

Dieser neue Impfstoff lasse aber auch große Fortschritte bei der Entwicklung eines Impfstoffes für den Menschen erwarten.

26.12.05 

Alkohol macht Knochen weich

Nun ist ja bekannt, dass Alkohol die Birne weich machen kann, jedoch ist Osteoporose ebenfalls eine häufige Folge übermäßigen und dauerhaften Alkoholkonsums. Wie in der aktuellen Ausgabe von "Alcoholism: Clinical & Experimental Research" berichtet wird, konnte an Tier- und Zellversuchen sowie am Menschen ein Knochensubstanzverlust und höhere Wahrscheinlichkeit für Frakturen bei Zufuhr größerer Alkoholmengen festgestellt werden.

Offenbar hemmt Alkohol die knochenaufbauenenden Zellen daran, ihre Arbeit zu verrichten. Knochen unterliegen einem ständigen Auf- und Abbau, wofür die Osteoklasten (Abbau) und Osteoblasten (Aufbau) zuständig sind. Die natürliche Balance der beiden Zellgruppen wird durch den Alkohol gestört.

Die Grenze wird in den meisten Studien bei sechs "Drinks" pro Tag festgelegt, wobei jedoch unklar ist, was genau ein Drink ist. Die neuen Untersuchungen ergaben, dass diese Grenze auf 3 Drinks reduziert werden muß, ab der die Knochensubstanz bereits leiden kann.

Die gute Nachricht ist, dass geringe Mengen Alkohol die Knochenfestigkeit sogar erhöhen kann. Menschen mit Knochenbrüchen sollten während ihre Rekonvaleszenz jedoch trotzdem lieber völlig auf Alkohol verzichten.

25.12.05 

Harry Potter als Schutzengel

Harry Potter kann zaubern. Soviel ist klar. Niemand würde das bezweifeln. Es lässt sich aber auch beweisen, denn er schützt nachweislich vor Verletzungen.

Ärzte des John Radcliffe Hospital in Oxford untersuchten die Zahlen der Kinder, die in den Jahren 2003 und 2005 mit behandlungebedürftigenVerletzungen in der Notfallambulanz erschienen.

Sie stellten fest, dass sich die zahl der behandelten Kinder an den Wochenenden des Erscheinens von "Harry Potter and the Order of the Phoenix" und "Harry Potter and the Half-Blood Prince" nahezu halbierte, teilten sie im "Britsh Medical Journal (BMJ)" mit.

Sie stellen zur Diskussion, ob größere Teams talentierter Schriftsteller in der Lage wären, dauerhaft zur Verminderung des Verletzungsrisikos ihrer geneigten Leserschaft beizutragen. Die Nebenwirkung dieser Therapie wären dann allerdings eine Minimierung der körperlichen Fitness.

Wir lernen daraus, dass man sich auf dem Sofa weniger schnell verletzt, aber dick und unbeweglich wird. Und wir erfahren weiterhin, dass gegen Ende des Jahres das BMJ an Unterhaltungswert gewinnt. So wurde in der gleichen Ausgabe auch über das Leben der Teelöffel berichtet.

Gwilym S, Howard DP, Davies N, Willett K.
Harry Potter casts a spell on accident prone children.
BMJ. 2005 Dec 24;331(7531):1505-6

24.12.05 

Das beste Mittel gegen Kater: weniger saufen

Jetzt zur Weihnachtszeit wird wieder verstärkt dem guten Rotwein und dem billigem Schnaps zugesprochen. Der Jahreswechsel ist traditionell die Zeit des mehr oder minder gepflegten Besäufnisses. Vor allem, wenn die Schwiegermutter zu Besuch kommt.

Abends ist das ja noch ganz schön, aber wie man mit dem nächsten Tag klarkommt, ist Gegenstand vieler Geheim- und Hausrezepte. Am beliebtesten ist immer noch die Behauptung, man solle morgens das weitertrinken, womit man abends aufgehört hat. Sofern man sich noch erinnert.

Forscher von der Peninsular Medical School an der Exeter University suchten im Internet nach Vorschlägen und Rezepten, gruben dabei aber kein wirksames Heilmittel aus. Von der klassischen Aspirin über Artischocken und heißen Bädern wurden alle Methoden evaluiert.

Es gibt keinen überzeugenden Beweis für die Wirksamkeit von traditionellen oder schulmedizinischen Methoden bei der Prävention des Katers schrieben die Forscher in ihrer Veröffentlichung im British Medical Journal.

Für diejenigen, welche die Hoffnung nicht aufgeben, hier noch ein aktuell diskutiertes Mittelchen: Der Extrakt des mexikanischen Feigenkaktus "Opuntia ficus indica“

 

Einstweilige Verfügung gegen Stiftung Warentest

Nach dem Ende des Rechtstreits über das homöopathiekritische Handbuch "Die andere Medizin" der Stiftung Warentest ruft der Essener Mediziner Gustav Dobos von der Universitätsklinik in Essen hzu einer fairen und sorgsamen Diskussion über alternative Therapien auf.

Hintergrund des Rechtsstreits ist eine von der Deutschen Homöopathieunion beantragte einstweilige Verfügung des Landgerichts Hamburg. Die Stiftung Warentest hatte diese anerkannt und den Vertrieb des Buches eingestellt. Dobos, Schulmediziner und Inhaber des einzigen deutschen Lehrstuhls für Naturheilkunde, kritisiert, dass an Naturheilverfahren, aber auch an die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) Maßstäbe angelegt werden, nach denen auch eine Reihe von schulmedizinisch anerkannten Verfahren als "nicht wirksam" eingestuft werden müssten. "Der forschungspolitisch bedingte Mangel an validen Studien in Deutschland wird häufig benutzt, um die 'andere Medizin' pauschal zu diskreditieren".

"Wir behandeln die Patienten in der Essener Klinik mit einer Kombination aus schulmedizinischen und naturheilkundlichen Verfahren", erklärt Dobos, der die Aufgabe seines Lehrstuhls darin sieht, die Wirksamkeit von nicht-schulmedizinischen Therapien wissenschaftlich zu untersuchen. "Es gibt eindeutig erhebliche Defizite in diesem Forschungsfeld. Das erlaubt aber nicht den Schluss, dass naturheilkundliche Verfahren grundsätzlich unwirksam sind", erläutert Dobos. In der Essener Klinik werden beispielsweise Patienten mit internistischen Erkrankungen wie chronischen Lungenerkrankungen, chronischen Darmerkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Patienten mit chronischen Schmerzen erfolgreich behandelt, indem die Schulmedizin gezielt um Methoden der Naturheilkunde ergänzt wird. Zugleich werden Behandlungsverläufe und -ergebnisse nach strengen Kriterien dokumentiert und evaluiert. "Mittlerweile gibt es zahlreiche Belege dafür, dass diese Kombination aus Patientensicht, aber auch objektiv bisweilen bessere Ergebnisse erzielt, als eine eindimensionale Therapie", berichtet der Mediziner.

Das Beispiel des Handbuchs der Stiftung Warentest zeige, dass Methoden außerhalb der Schulmedizin gleichsam reflexartig abgewertet würden, kritisiert Dobos. Denn nicht nur die dem Handbuch zu Grunde liegende Methodik sei fragwürdig: Die einstweilige Verfügung wurde nämlich erlassen, weil der Eindruck erweckt wurde, für ein bestimmtes homöopathisches Schnupfenmittel gäbe es keine Wirksamkeitsnachweise. Dabei ist das Mittel in Wirklichkeit ein zugelassenes Arzneimittel, das alle schulmedizinischen Kriterien erfüllt. "Offenbar hat den Autoren das Wort homöopathisch genügt, um auf weitere Recherchen zu verzichten", vermutet Henning Albrecht, Geschäftsführer der Essener Karl und Veronica Carstens-Stiftung, die sich seit Jahren die wissenschaftliche Aufarbeitung von Naturheilkunde und Homöopathie zum Ziel gesetzt hat.

Mit der Ausgrenzung alles nicht Schulmedizinischen, würden nicht nur mögliche Heilungschancen vernachlässigt, sondern auch der Patientenwille missachtet, meint Dobos abschließend. Einer Studie im Spätsommer zufolge würden sich über zwei Drittel der Deutschen für eine Kombination von Schulmedizin und TCM entscheiden, wenn sie die Wahl hätten.

Via: Pressetext.de

22.12.05 

Lebenserwartung: Männer holen auf

Männer holen den Vorsprung der Frauen bei der Lebenserwartung auf. Der neue "Longevity Index" der Credit Suisse First Boston zeigt zwar, dass Frauen im Schnitt 4 Jahre länger leben als die Männer, die Männer jedoch die Lebenserwartung doppelt so schnell erhöhen.

Dies liegt an den veränderten weiblichen Lebensumständen. Frauen arbeiten härter, rauchen mehr und sind mehr Stress ausgesetzt, alles Risikofaktoren für die Todesursache Nummer 1: Herzerkrankungen. "Wir ziehen auf eine Art und Weise gleich, die wir so eigentlich nicht wollen" sagt Dr. Sharon Brangman, Mitglied der American Geriatrics Society. Die Zahl der von Lungenkrebs betroffenen Männer sank in den letzten Jahren, die der Frauen jedoch stieg an.

"Frauen begannen vor ca. 25 Jahren ernsthaft mit dem Rauchen und nun kommen die Folgen dieser Verhaltensänderung zum Tragen" vermutet Dr. Michael Thun, der Leiter für epidemiologische Fiorschung der American Cancer Society.

In den USA beträgt die durchschnittliche Lebenserwartung für Männer 78,1 Jahre und für Frauen 82,6 Jahre. Bei den Männern betrug die Verlängerung der Lebenserwartung in dem 22-jährigen Beobachtungszeitraum 3,7, für Frauen 1,7 Jahre.

 

Erektion ist auch eine Herzensangelegenheit

Männer mit Erektionsproblemen sollten immer auch auf eine Herzerkrankung hin untersucht werden. Dies teilte Dr. Ian Thompson vom University of Texas Health Science Center in San Antonio mit. "Eine erektile Dysfunktion kann verschiedene Ursachen haben unter anderem auch Herz- Kreislauferkrankungen und betroffene Männer sollten diesbezüglich von einem Internisten untersucht werden.

Nicht zuletzt ist dies auch notwendig, bevor Medikamente verabreicht werden, die - wie z. B. Viagra - durch eine vermehrte Durchblutung die Erektion fördern. Bei Herzerkrankungen kann es hierdurch nämlich zu Komplikationen kommen.

Aber auch bei herzgesunden Männern können die Potenzstörungen ein erster Hinweis auf eine beginnende Herzerkrankung sein. In der von Thompson vorgestellten Studie wurden annähernd 9500 Männer älter als 55 untersucht. Auch bei denjenigen, welche nie Herzprobleme hatten, lag die Wahrscheinlichkeit innerhalb der nächsten 5 Jahre einen Infarkt oder eine Herzattacke zu erleiden bei 25%. Bei Männern mit kardiovaskulären Problemen in der Vorgeschichte stieg diese Zahl auf 45%.

Die Daten dieser Studie weisen erstmals die enge Beziehung zwischen Potenzstörungen und nachfolgenden Herzproblemen nach, so der Studienleiter. Die Studie wird in dieser Woche in der aktuellen JAMA (Journal of the American Medical Association) erscheinen.

Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass ein regelmäßiger internistischer Check-Up bei Männern mit einer erektilen Dysfunktion zu empfehlen ist

 

I-Pod gibt was auf die Ohren

Die locker ins Ohr gesteckten Kopfhörer der handelsüblichen MP3-Player sind schädlich für das Gehör. Vor allem der Dauergebrauch mit hohen Lautstärken führt zu nachhaltigen Schäden.

Zu diesem Ergebnis kommt Professor Dean Garstecki von der amerikanischen Northwestern University.

Die Ohrhörer könnten ernste Hörschäden verursachen, sagte der Gehörspezialist der Fach-Website «Information Week». «Ohrhörer können das Signal um sechs bis neun Dezibel verstärken», so Garstecki. «Das ist in etwa der Unterschied zwischen einem Staubsauger und einem Motorrad – ein erheblicher Unterschied.»


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Weiblicher Stress ist anders als beim Mann

Für viele Menschen gehört der Stress zum Alltag, wobei man sich manchmal allerdings schon die Frage stellen darf, ob dieses inflationär verwendete Wort immer angezeigt ist.

Die Sicht auf Stress ist also unterschiedlich und das gilt auch geschlechtsspezifisch
Frauen besitzen nämlich die Fähigkeit, in stressigen Situationen das Hormon Oxytocin zu produzieren. Dieses wirkt beruhigend und fördert den Redefluss (als hätte man es nicht geahnt): Frauen wenden sich dann intensiver ihren Kindern zu, greifen wieder mal zum Telefonhörer oder fangen an, die Wohnung umzuräumen.

Erstaunlicherweise erhöht allerdings die Anwesenheit des Ehemanns den Stressfaktor deutlich. Das "starke männliche Geschlecht" schüttet dagegen eine große Menge Testosteron aus, das bei Stress aggressiv machen kann. Aus diesem Grunde rauchen und trinken Männer in diesen Situationen häufiger, fahren rücksichtsloser Auto oder knacken mit den Knöcheln. Eine Untersuchung zeigte beispielsweise, dass sich sechs von zehn Männern unter Stress nicht mehr an ihren Hochzeitstag erinnern. Eine gute Freundin hingegen kann deutlich zum Stressabbau beitragen, sagen Wissenschaftler. Insgesamt können Frauen der Untersuchung zufolge deutlich besser mit Stress umgehen

 

Chrash-Diäten sind nicht zu empfehlen.

Spätestens nach Sylvester kommt das böse Erwachen. Die Weihnachsgans und die Kekse hängen an der Hüfte und wollen nicht mehr verschwinden. Es ist die hohe Zeit der Diäten.

Die sogenannten Crash-Diäten haben jedoch viele Nachteile. Eine Studie des Krebsforschungszentrum in Seattle zeigt jetzt, dass das häufiges Ab- und wieder Zunehmen nicht nur frustrierend, sondern auch sehr schädlich ist. So hatten Frauen mit mehr als fünf Jojo-Episoden" in 20 Jahren rund ein Drittel weniger "Killerzellen" im Blut als Frauen mit stabilem Gewicht. Die so genannten Killerzellen sind weiße Blutkörperchen (Lymphozyten), die für das Immunsystem und somit für die menschliche Abwehr von Viren und Krebszellen verantwortlich sind.

Des weiteren zeigten Studien aus dem letzten Jahr, dass bei einer Gewichtsabnahme von mehr als 25 Prozent innerhalb vier Monaten, die Zahl der Gallenstein-Neubildungen um mehr als 50 Prozent anstieg.

Eine gesunde Diät ohne bösen Folgen ist nach wie vor die "langsame" Diät. Das bedeutet eine langfristige Gewichtsreduktion, bei der pro Woche nicht mehr als ein Kilogramm abgenommen werden sollte.Ernährungswissenschaftler empfehlen eine langfristige Ernährungsumstellung in Kombination mit regelmäßiger Bewegung, um mehr Kalorien zu verbrennen als zugeführt werden.

 

Neues Verfahren: Nervenzellen aus Stammzellen

Zur Behandlung von Erkrankungen mit aus Stammzellen hergestellten Organen oder Geweben benötigt man nicht unbedingt embryonale Stammzellen. Letztere sind aufgrund der ethischen Problematik gegenwärtig sehr umstritten, nicht zuletzt auch aufgrund fraglich gefälschter Veröffentlichungen des sükoreanischen Stammzellen-Forschers Hwang.

Der Wissenschaftler Peter Schultz vom Scripps Research Institute in La Jolla/Kalifornien hat mit nun seinem Team nun einen Wirkstoff synthetisiert, der neuronale Rattenhirn-Stammzellen dazu anregt, selektiv zu Nervenzellen (Neuronen) zu differenzieren. Damit könnte das Molekül namens Neuropahtiazol ein neuer Lösungsansatz für die Herstellung von Stammzellen sein. Vorteil dieses Verfahrens wäre, dass man degenerative Erkrankungen des Nervensystems wie Alzheimer, Parkinson oder Multiple Sklerose mit sogenannten adulten Stammzellen heilen könnte und keine menschlichen Embryonen benötigte.

Adulte neuronale Stammzellen bergen das Potenzial, zu funktionstüchtigen Neuronen und neuronenbegleitenden Zellen (Astroglia) zu reifen. Die Mechanismen sind bisher allerdings nur wenig geklärt. Bei den neurodegenerativen Erkrankungen setzen die Wissenschaftler Hoffnungen auf die Stammzelltherapie. Stammzellen können sich teilen und sind noch nicht differenziert, können sich also prinzipiell zu einem beliebigen Zelltyp entwickeln. So können sich neuronale Stammzellen aus bestimmten Regionen des erwachsenen Hirns zu Neuronen, Astrocyten - das sind Zellen, die die Neuronen versorgen - oder Gliazellen, die die elektrische Isolierung um die Fortsätze der Neuronen bilden, differenzieren. Zwar sind einige Substanzen wie Vitamin-A-Säure dafür bekannt, die Differenzierung auszulösen oder zu lenken, allerdings kann keine davon eine ausreichende Aktivität und Selektivität bieten.

Das Team um Schultz hat nun gezielt nach einem Molekül gesucht, das neuronale Stammzellen ausschließlich zu Neuronen reifen lässt. Dazu untersuchten die Forscher 50.000 heterozyklische Verbindungen mit in einem Hochdurchsatz-Screening. Dabei wurden Tröpfchen der gelösten Substanzen auf winzige Zellkulturen neuronaler Rattenhirn-Stammzellen gegeben. Eine der Verbindungen schien besonders wirksam zu sein. Unter dem Einfluss von Neuropathiazol reiften mehr als 90 Prozent der neuronalen Stammzellen zu Neuronen. Das Erstaunliche dabei war die Tatsache, dass anders als bei Vitamin-A-Säure, keinerlei Astrocyten oder Gliazellen entstanden. Das synthetische Molekül hemmt sogar die Reifung zu Astroglia, wenn diese Differenzierung durch andere Wirkstoffe bereits ausgelöst wurde. Die Forscher hoffen nun, mit Hilfe von Neuropathiazol die Mechanismen bei der Differenzierung neuronaler Stammzellen zu Neuronen weiter aufzuklären.

21.12.05 

Tabak hilft Leben retten

Der Molekularbiologe Professor Henry Daniell berichtet über seine Erfolge, mit Hilfe von gentechnisch veränderten Tabakpflanzen Impfstoffe herzustellen. Impfstoffe gegen Milzbranderreger, der als biologische Waffe missbracht werden kann, hatten bisher immer damit zu käpfen, das auch die gefährlichen Giftstoffe des Erregers darin enthalten waren, was zu entsprechenden Nebenwirkungen führt und die Sicherheit der Impfung beeinträchtigte.

Mit Hilfe gentechnisch veränderter Tabakpflanzen konnte Daniell absolut reine Imfstoffe herstellen, die theoretsich nebenwirkungsfrei sind. Damit geimpfte Mäuse überlebten Anthrax-Konzentrationen die ca. 15 mal höher waren als diejenigen, die bei einer möglichen terroristischen Attacke zu erwarten wären.

Die Tabakpflanze hat den Vorteil, sehr viele Samen auszubilden und bei möglicher Kontamination von anderen Tabakpflanzen besteht nicht die Gefahr, dass diese in die Nahrungskette gelangen

 

Yoga hilft am besten gegen Rückenschmerzen

Verglichen Mit Aerobic und Kraft-Dehnübungen und Übungen nach einem Selbsthilfebuch für Rückenschmerzgeplagte schneidet Yoga als Selbstbehandlung am besten ab. Mit einer speziellen Form des Yoga (Viniyoga) konnten in einer Studie von 101 Studienteilnehmern die besten Erfolge erzielt werden.

Quelle: Annals of Internal Medicine
Via: Weiß-Blog

19.12.05 

Stimulation des Hirns verbessert Motorik nach Schlaganfall

Nach einem Schlaganfall kann die Beweglichkeit der betroffenen Körperseite durch magnetische Stimulation verbessert werden. Japanische Forscher untersuchten, ob eine Stimulation mit speziellen magnetischen Feldern eine positive Wirkung auf den Verlauf einer Lähmung nach einem Schlaganfall hat.

Dazu wurde die nicht betroffene Hirnhälfte mit rTMS (repetitive transcranial magnetic stimulation) stimuliert. Diese Methode ist ambulant durchführbar, wobei der Kopf in Kontakt mit intermittierenden magnetischen Feldern gebracht wird.

Dr. Naoyuki Takeuchi von der Hokkaido University Graduate School of Medicine berichtete, dass die Motorik der betroffenen Hand deutlich besser war nach Anwendung der neuen Methode und im Gegensatz zu Kontrollen, bei denen die behandlung nur vorgetäuscht wurde.

Die Wirkung war jedoch in allen Fällen nur von kurzer Dauer (ca. 30 Minuten). Es gehe hier auch nicht um eine Behandlung, sondern zunächst einmal den Nachweis, dass die vom Schlaganfall nicht betroffene Hirnhälfte eine ganz entscheidende Bedeutung bei der Heilung von Schlaganfallpatienten hat. Denn die Magnetfeldstimulation fand an der gesunden Hirnhälfte statt und hatte dennoch positive Auswirkungen auf die Funktion der vom Schlaganfall betroffenen Körperhälfte

 

Weniger Fehlbildungen mit Folsäure

Angesichts der aktuellen Zahlen zum Fehlbildungsmonitoring in Sachsen-Anhalt hat Gesundheitsminister Gerry Kley am Montag an junge Frauen und werdende Mütter appelliert, die Folsäure-Prophylaxe ernst zunehmen. 'Frauen mit Kinderwunsch und werdende Mütter sollten unbedingt ausreichend Folsäure zu sich nehmen, da sich dadurch das Risiko einer Fehlbildung ihres Kindes verringert', betonte Kley. Zahlreiche Multivitaminpräparate enthalten Folsäure. Für Frauen mit Kinderwunsch ist vor und mit dem Beginn der Schwangerschaft eine Tagesdosis von mindestens 0,4 mg Folsäure ausreichend.

Der Minister verwies auf eine repräsentative Umfrage des Fehlbildungsmonitorings unter Wöchnerinnen, nach der lediglich vier Prozent der Befragten während der Schwangerschaft Folsäure eingenommen hatten. Eine weitere Studie zum Folsäure-Wissen unter Studenten belegte ebenfalls diese Defizite. 'Wenn man weiß, dass Experten bei 80 Prozent der Fälle davon ausgehen, dass eine Fehlbildung durch rechtzeitige Folsäure-Vorsorge hätte vermieden werden können, dann ist das besonders bestürzend', sagte Kley.

Auch Frauenärzte seien in der Pflicht, ihre Patientinnen intensiv über die Vorteile einer Folsäure-Prophylaxe zu informieren und dafür zu werben, so der Minister. Er sehe eine weitere Möglichkeit darin, Nahrungsmittel wie zum Beispiel Mehl, mit Folsäure anzureichern. Dies werde weltweit in mehr als 30 Ländern bereits praktiziert, darunter seien die USA und Kanada, in denen diese Nahrungsmittelanreicherung seit 1998 gesetzlich vorgeschrieben ist.

Der Jahresbericht 2004 des Fehlbildungsmonitorings belegt einen signifikanten Anstieg bei den Neuralrohrdefekten (schwerer Defekt des Zentralen Nervensystems). So wurden insgesamt 26 Fälle registriert, darunter waren allein 18 Spina Bifida (so genannter offener Rücken). Zum Vergleich: Damit kamen 2004 auf 10.000 Geborene 10,3 Fälle, während es 2003 lediglich 5,9 Fälle waren.

Der gleiche Trend zeichnet sich bei der Gastroschisis (Bauchwandspalte) ab. Hier wurden 2004 15 Fälle gemeldet, 2003 waren es nur vier. Zur Entstehung dieser Anomalie fehlen bislang gesicherte Erkenntnisse. Nachgewiesen ist allerdings eine deutlich Häufung bei Kindern von rauchenden Müttern.

Das Fehlbildungsmonitoring Sachsen-Anhalt an der Medizinischen Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg ist das bundesweit einzige flächendeckend arbeitende Register und wird seit 1995 vom Gesundheitsministerium finanziert. Der jährliche Bericht ist Bestandteil der Gesundheitsberichterstattung Sachsen-Anhalts. Seit dem Jahr 2000 werden die Fehlbildungen aller Neugeborenen in Sachsen-Anhalt erfasst.

Pressemitteilung des Ministerium für Gesundheit und Soziales des Landes Sachsen-Anhalt

 

Siamesische Zwillinge in Frankreich operiert

Ein Ärzteteam hat in Marseille zwei 15 Monate alte siamesische Zwillinge voneinander getrennt. Die beiden Brüder waren am unteren Rückenansatz miteinander verbunden. Die Operation war bereits in der vergangenen Woche erfolgt.

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Hormonbehandlung überflüssig

Neue Methode der künstlichen Befruchtung: Bei In-vitro-Maturation werden unbehandelte unreife Eizellen aus den Eierstöcken entnommen.

Der Weg zu einer künstlichen Befruchtung muss für Frauen nicht mehr ausschließlich über eine Hormonbehandlung führen. Wie das Magazin "Geo" in seiner Januar- Ausgabe berichtet, gibt es mit der so genannten In-vitro-Maturation (IVM) eine neue Methode. Dabei werden unreife Eizellen aus den Eierstöcken entnommen, die zuvor nur wenig oder gar nicht hormonell stimuliert worden sind.

Bei allen Patientinnen möglich

Die Eizellen reifen den Angaben zufolge dann im Reagenzglas unter Zusatz natürlicher Hormone ein bis zwei Tage nach, werden befruchtet und nach zwei weiteren Tagen in die Gebärmutter eingesetzt. Profitieren sollen von der Behandlung vor allem Frauen mit Eileiterzysten, bei denen die übliche künstliche Befruchtung nicht möglich ist. Prinzipiell soll die neue Methode aber bei allen Frauen funktionieren.

An der Universitäts-Frauenklinik Heidelberg ist jüngst erstmals in Deutschland eine Zwillingsschwangerschaft mit Hilfe der neuen Methode bei einer Frau mit einer Zystenerkrankung geglückt. Der voraussichtliche Geburtstermin liegt nach Klinikangaben im April nächsten Jahres. In Deutschland werde die Behandlung derzeit erprobt. Ein Kind sei bisher aber noch nicht ausgetragen worden.

Risiko gesenkt

Die neue Behandlungsmethode vermeide das Risiko einer zu starken Reaktion auf die Stimulationsbehandlung mit Hormonen, erklärte der Heidelberger Mediziner Michael von Wolff. Von ihr profitierten auch Frauen, die wegen einer Krebserkrankung eine Chemotherapie benötigten. Der Grund sei, dass ohne eine intensive Hormonbehandlung Eizellen ohne größeren Zeitverzug entnommen, befruchtet und für die spätere Übertragung tiefgefroren werden könnten.

 

Kein Alkohol vor dem Sex bei Kinderwunsch

Vor dem Sex sollten Paare mit Kinderwunsch keinen Alkohol trinken. Denn Sex unter Alkoholeinfluss erhöht das Risiko einer Fehlgeburt, haben dänische Wissenschaftler der Uni-Klinik Aarhus herausgefunden.

Das beliebte Sex-Ambiente mit Kerzenlicht und Rotwein könnte schon bald tabu sein: Konsumierte die Frau vor dem Sex mehr als zehn Drinks pro Woche, kletterte das Fehlgeburtsrisiko um das Dreifache, berichtet Studienleiterin Tine Brink Henriksen. Bei Männern unter Alkoholeinfluss erhöhe sich die Fehlgeburtsrate sogar um das Fünffache.

Die Forscher hatten 430 Paare mit Kinderwunsch über ein halbes Jahr untersucht. Ein Großteil der Partner mit Fehlgeburten hatte zur Zeit des Sexaktes Alkohol getrunken, ergab die Studie. Der Rat der Experten: Wer ein Kind zeugen will, sollte lieber eine Woche vor dem Sex auf Alkohol verzichten.

 

Alteingeführte Antibiotika wie Penicillin versagen häufig

Volle Wirksamkeit bei einem Viertel der Patienten nicht gegeben

Rochester (pte/19.12.2005/09:15) - Seit langer Zeit eingesetzte Antibiotika wie Penicillin oder Amoxicillin erzielen bei vielen Patienten nicht die erwünschte Wirkung. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie der University of Rochester http://www.rochester.edu gekommen. Die Wissenschafter analysierten die Daten von fast 11.500 Kindern, die an einer verbreiteten Halsentzündung litten. Ein Viertel der Patienten, die Penicillin und 18 Prozent jener die Amoxicillin erhalten hatten, benötigten innerhalb von einigen Wochen eine weitere Behandlung gegen ihre Streptokokkeninfektion. Die Forscher forderten auf der Interscience Conference on Antimicrobial Agents and Chemotherapy http://www.icaac.org in Washington, dass neuere Antibiotika häufiger eingesetzt werden sollen. Der britische Experte Robert George, Direktor des Respiratory and Systemic Infection Laboratory, erklärte, dass die WHO weiterhin den Einsatz von Penicillin gegen Halsentzündungen empfehle. Der Einsatz stärkerer Antibiotika wie der Cephalosporine sei bei Halsentzündungen sorgfältig abzuwägen, da dadurch die Wirksamkeit bei einer Reihe von anderen Krankheiten herabgesetzt werden könnte.

Die analysierten Daten stammten aus der Analyse von 47 Studien aus den vergangenen 35 Jahren. Untersucht wurde die Effektivität verschiedener Medikamente bei der Behandlung von Halsentzündungen bei Kindern. Es zeigte sich, dass auch bei älteren Cephalosporinen 14 Prozent der Betroffenen erneut behandelt werden mussten. Bei neueren Medikamenten wie Cefpodoxim oder Cefdinir, die vier oder fünf Tage lang verabreicht wurden, war nur bei sieben Prozent der Kinder ein erneuter Arztbesuch erforderlich. Die aktuellen Studienergebnisse bestätigen frühere Forschungsergebnisse des Forschungsteams, die ebenfalls von der schwindenden Wirkung von Penicillin und Amoxicillin ausgingen.

Das Team um Michael Pichichero geht davon aus, dass Bakterien, die ebenfalls im Rachen vorhanden sein können, die Wirksamkeit der Antibiotika behindern können. Verantwortlich dafür ist, dass viele Bakterien mit beta-Laktamase Enzyme produzieren, die Penicillin und amoxicillin deaktivieren können. Es ist laut BBC denkbar, dass diese Bakterien die Medikamente deaktivieren, bevor sie eine entsprechende Wirkung entfalten können. Laut Pichichero reagierten die meisten Ärzte schockiert auf die hohe Ausfallsrate der älteren Medikamente. "Das Behandlungsmodell für Halsentzündungen hat sich langsam verändert. Die Unterstützung des Einsatzes von Cephalosporinen als erster Wahl bei der Behandlung sollte ernsthaft in Erwägung gezogen werden." Pichichero ergänzte, dass die meisten Medikamente fallweise nicht entsprechend wirkten. Ärzte würden Medikamente, die in einem von vier Fällen nicht wirkten, jedoch als nicht sinnvoll einstufen.

 

Zweifel an Hormontherapiestudie

Forscher finden gravierende Mängel an der Studie von 2002, die die Behandlung mit hohen Risiken in Verbindung brachte

Im Jahr 2002 alarmierte eine große Studie zur Hormonersatztherapie in den Wechseljahren Ärzte und Patientinnen, weil dort ein erhöhtes Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko nachgewiesen wurde. Die darauffolgenden Warnungen vor einer Hormonbehandlung waren jedoch möglicherweise verfrüht, glauben amerikanische Forscher um Edward Klaiber: Ihrer Ansicht nach hatte die Studie gravierende Mängel, die den Ausgang verzerrten. So seien die Hormone beispielsweise in einer völlig ungebräuchlichen Dosierung verabreicht worden. Außerdem hatten die Probandinnen ein recht hohes Durchschnittsalter, was per se schon das Risiko für Herzkrankheiten erhöhe.

Mehr als 16.000 Frauen hatten an der eigentlich auf acht Jahre angelegten "Women's Health Initiative (WHI)"-Studie teilgenommen. Die Probandinnen bekamen entweder ein Placebo oder eine Kombination aus Östrogenen und Gestagenen, die standardmäßig für die Behandlung von Wechseljahresbeschwerden eingesetzt werden. Ziel der Studie war es, einen potenziellen Schutzeffekt vor Herz-Kreislauf-Krankheiten durch die Hormonbehandlung nachzuweisen.

Nach etwas mehr als fünf Jahren brachen die Studienleiter die Untersuchung jedoch ab: Die Risiken, die durch die Hormongabe entstanden, überwogen ihrer Ansicht nach die Vorteile. Insbesondere traten bei den Probandinnen im Vergleich zur Kontrollgruppe ein erhöhtes Brustkrebsrisiko und nicht weniger, sondern mehr gravierende Herz-Kreislauf-Probleme wie Herzinfarkte auf. Seitdem raten viele Ärzte ihren Patientinnen von einer Hormonersatztherapie ab.

Diese Vorsicht ist möglicherweise nicht in allen Fällen gerechtfertigt, meinen nun Klaiber und seine Kollegen. Ihre Kritik: In der WHI-Studie sei den Frauen täglich eine Kombinationspille verabreicht worden, die sowohl Östrogen als auch Gestagen enthielt. Normalerweise werde jedoch nur das Östrogen täglich und das Gestagen zyklisch, an maximal 10 bis 12 Tagen im Monat, eingenommen, so die Forscher. Diese ständige Gestagengabe hat ihrer Ansicht nach das Ergebnis verfälscht und mögliche positive Effekte überdeckt.

Auch die Studiengruppe sei für eine solche Untersuchung ungeeignet gewesen: Die Frauen hatten ein Durchschnittsalter von knapp 63 Jahren, während eine Hormontherapie in den meisten Fällen im Alter von 50 bis 55 Jahren begonnen werde. Aufgrund des höheren Altersdurchschnitts war die Häufigkeit von Herzkrankheiten bei den Probandinnen daher ungewöhnlich hoch. Die Forscher vermuten, dass die Ergebnisse in einer anderen Probandengruppe und mit einer zyklischen Gestagengabe besser ausgesehen hätten. Das müssten nun jedoch weitere Studien zeigen.

Edward Klaiber (Universität von Massachusetts, Worcester) et al.: Fertility and Sterility, Bd. 84, S. 1589

[Via: Wissenschaft.de]

18.12.05 

Kostenerstattung für alternative Therapiemethode

Die gesetzlichen Krankenkassen dürfen bei lebensbedrohlichen Erkrankungen Leistungen für medizinisch fragwürdige Therapiemethoden unter bestimmten Voraussetzungen nicht verweigern. Das hat das Bundesverfassungsgericht entschieden. Es müsse eine „nicht ganz entfernt liegende Aussicht auf Heilung oder auf eine spürbare positive Einwirkung auf den Krankheitsverlauf” bestehen. Ein Ausschluß der Leistungen in solchen Fällen verstoße gegen das Grundrecht auf Leben und gegen das Sozialstaatsprinzip, heißt es in dem am Freitag veröffentlichten Grundsatzbeschluß.

Hier Weiterlesen (Via FAZ)

17.12.05 

Impfung gegen Krebs

GlaxoSmithKline, eine pharmazeutische Firma, testet gegenwärtig einen Impfstoff. Nicht wie in der Überschrift impliziert, direkt gegen Krebs, sondern gegen HPV (Human Papilloma Virus), einen Erreger, der das Auftreten von Gebärmutterhalskrebs begünstigt. Von einer Impfung gegen HPV erhofft man sich den Rückgang dieses Krebses.

In einer neuen Phase III-Studie wurde auch die Reaktion von jungen Mädchen 10-14) auf den Impfstoff untersucht. Deren reaktion auf den Impfstoff war mehr als doppelt s stark wie bei Frauen zwischen 15 und 25 Jahren.

Vermutlich ist daraus zu folgern, dass eine Impfung in frühen Jahren besser ist als in höherem Alter, zumal die jungen Mädchen in diesem Alter meist noch keinen Geschlechtsverkehr hatten, durch welchen die HP-Viren übertragen werden.

Der neue Impfstoff (Cervarix) ist noch nicht für eine Zulassung der entsprechenden Behörden vorbereitet, zunächst sollen die Ergebnisse einiger Studien abgewartet werden. Er soll Infektionen mit zwei wichtigen Varianten des HP-Virus verhindern, die für 70% der Krebserkrankungen des Gebärmutterhalses verantwortlich sind. Das Zervix-Karzinom ist der zweithäufigste Krebs bei der Frau und tritt bereits in jungen Jahren auf.

 

Bluthochdruck steigt bei Fleischkonsum

Eine Studie untersuchte den Einfluss der Nahrung auf den Blutdruck bei jungen Menschen. Gemüse, Obst und andere pflanzliche Nahrung konnte das Risiko für Bluthochdurch signifikant senken, während Fleisch in der Nahrung den Blutdruck erhöhte.

Dr. Lyn M. Steffen, von University of Minnesota in Minneapolis (USA) untersuchte das Auftreten von Bluthochdruck über einen Zeitraum von 15 Jahren bei 4300 Personen zwischen 15 und 30 Jahren. Durch die richtige Diät konnte das Risiko für Bluthochdruck um bis zu 36% gesenkt werden

American Journal of Clinical Nutrition, Dezember 2005

 

Ibuprofen hilft gegen Parkinson

Schmerzmittel wie Diclofenac, welche die Substanz Ibuprofen enthalten, können den Eintritt von Parkinson verzögern oder das Auftreten dieser "Schüttellähmung sogar verhindern.

Dies ergab eine Studie die 147.000 Männer und Frauen in der "Cancer Prevention Study II Nutritional Cohort" in den USA untersuchte. "Bei diesen Personen trat die Parkinsonsche Erkrankung mit einer um 35% verminderten Wahrscheinlichkeit auf, wenn regelmäßig Ibuprofen eingenommen wurde" teilte Dr. Alberto Ascherio von der Havard School of Public Health in Boston mit.

Bei 2-7 Ibuprofen-Tabletten sank das Risiko um 28% bei einer oder mehr Tabletten täglich sogar um 38%. Andere ebenfalls entzündungshemmende Schmerzmittel wie Aspirin oder Paracetamol zeigten diese Wirkung nicht.

Ob diese Daten erhärtet werden können, wird in einer prospektiven Studie geklärt.

Annals of Neurology, Dezember 2005

 

Celaxa kann in der Schwangerschaft genommen werden

Das Antidepressivum Citalpram (Celexa) kann in der Schwangerschaft ohne Schäden für das Kind eingesetzt werden. Dies ergab eine Studie aus Kanada, die kein erhöhtes Auftreten von Fehlbildungen bei den Kindern fand, die in der Schwangerschaft diesem Medikament ausgesetzt waren. Eine schlechtere Anpassung unmittelbar nach der Geburt war jedoch festzustellen: Niedriger Blutzucker, Agitiertheit, Schwierigkeiten bei der Nahrungsaufnahme, Erbrechen waren jedich nur vorübergehend und nicht lebensbedrohlich.

Die Forscher schlussfolgerten, dass eine Therapie mit Celexa auch in der Schwangerschaft fortgerführt werden kann. Anna Sivojelezova und ihre Mitarbeiter von der Universität Toronto untersuchten den Schwangerschaftsverlauf und die Neugeborenenphase von 396 Frauen unter dieser Therapie.

 

Gericht: Rauchen gibt Punktabzug

Eine englisches Gericht hat die Schadensersatzzahlung an die Witwe eines Rauchers vermindert, der an Asbestose erkrankte. Die Entscheidung wurde damit begründet, dass Raucher eine Eigenverantwortung für ihre Gesundheitsschädigung haben.

Verutlich wird dieses Urteil weitere ähnlich gelagerte Schadensfälle beeinflussen. Der Ehemann der Klägerin starb an einer Lungenkrankheit die mit seiner beruflichen Asbestbelastung in Zusammenhang gebracht werden konnte, das Gericht kürzte die Summe, die der Witwe als Schadensersatz zustand um 20%, da ihr Mann gleichzeitig auch Raucher war und auch nach seiner Erkrankung das Rauchen nicht aufgab.

16.12.05 

Während des Herbstes und der Wintermonate, wenn die Tage kürzer und Sonnenlicht weniger wird, ereilt viel Menschen eine depressivve Verstimmung, von der Sie sich meist schnell wieder erholen. Aber diejenigen, die leiden an"SAD" leiden, erleben dies wesentlich dramatischer und kommen ohne Hilfe nicht mehr au dem Teif heraus. SAD steht hierbei für "seasonal affective disorder".

Leute mit SAD neigen dazu, viel zu schlafen, zuviel zu essen, und folglich an Gewicht zuzumehmen. Sie fühlen sich äußerst müde und sind unfähig, einen regelmäßigen Zeitplan beizubehalten. Einige fühlen sich bedrückt und reizbar und vernachlässigen ihre sozialen Kontakte.

SAD wird auf eine Störung im Schlaf-Wach-Zyklus auf Grund einer Abnahme in Sonnenlicht während des Winterszurückgeführt. Weniger Sonnenlicht führt zu niedrigeren Blutspiegeln des Hormons Melatonin, welches zu erhöhtem Schlafbedürfnis führt

"SAD ist eine echte Störung, die Diagnose und oft Behandlung braucht," sagt Dr. Douglas Jacobs, Geschäftsführer von "Screening for Mental Health" und ein Professor der Psychiatrie an Harvard Universität.

"Obwohl die Krankheit gewöhnlich nicht mit Krankenhausaufenthalt nicht verbunden ist, können einige Leute suizidal werden. Wenn das geschieht, sollen sie einen Spezialisten aufsuchen" erklärt Jacobs. "Meistens ist SAD sehr mild ausgeprägt, aber in manchen Situationen ist eine professionelle Begutachtung notwendig.

Gewisse Störungen, wie zum Beispiel eine Unterfunktion der Schilddrüse oder das Pfeiffersche Drüsenfieber können die Symptome von SADnachahmen und damit verwechselt werden. "Deswegen es wichtig ist, eine medizinische Einschätzung zu erhalten," fügt Jacobs hinzu.

Die Behandlung hängt vom Schweregrad ab, und kann so einfach sein wie mehr Sonnenlicht oder ein Arbeitsplatz näher am fenster während der dunklen Monate. Aber die Erkrankung symptomatisch wird, kann eine Lichttherapie (mit hellem künstlichem Licht) erforderlich werden. Wenn in ausgeprägten Fällen, könnten Psychotherapie und Antidepressivummedikation notwendig sein.

Zwischen 10 und 20 Prozent der Bevölkerung in den USA leiden SAD, von denen 75 Prozent Frauen sind.