Es ist bekannt, dass Leptin ein Hormon ist, welches den Appetit zügelt. Offenbar scheint es dafür die Hauptverantwortung zu tragen, dass sich mensch und Tier nicht rund und dick fressen. Zumindest für Mäuse ist dies nachgewiesen. Bei Mäusen, denen das Gen für die Bildung von Leptin fehlt, tritt kein Sättigungsgefühl auf und binnen kurzem können sie das Mehrfache ihrer normalen Artgenossen wiegen.
Wenn man ein Hormon mit einer bestimmten Wirkung kennt, dann ist es immer sinnvoll, nach einem Gegenspieler dieses Hormons zu suchen, da immer eine Balance zwischen zwei Hormonen entgegengesetzter Wirkung für den Körper zu gesunden Normalzustand führt.
Der Gegenspieler des Leptins ist Marijuana. Nicht direkt, aber sogenannte Cannabiniode, also Kanabis-Abkömmlinge scheinen im Körper das Hungergefühl auszulösen. Dies passt zu den Schilderungen (oder eigenen Erfahrungen) von Personen, die nach Marjuana-Genuß förmlich Heißhunger-Attacken bekommen.
Im Versuch an Mäusegehirnen konnten Forscher nun nachweisen, dass die alleinige Wirkung der Cannabinoide auf bestimmte Hirnregionen (Hypothalamus) stark aktivierend ist. Führt man jedoch Leptin vor der Cannabinoide-Gabe hinzu, dann reagieren die entsprechenden Neuronen nicht.
Basierend auf diesen Erkenntnissen könnten sich neue Konzepte zur Behandlung von Übergewicht ableiten lassen