Forscher der Berliner Universitätskliniken Charité haben eine Genmutation entdeckt, die einen Selenmangel bewirkt und damit zu einer Schilddrüsenunterfunktion führen kann.
Das internationale Forscherteam hat seine Studienergebnisse nun erstmals im Fachmagazin "Nature Genetics" veröffentlicht. Mitautor Lutz Schomburg vom Institut für Experimentelle Endokrinologie der Charité erläuterte die Forschungsergebnisse, die durch den Nachweis eines Gendefektes auf einem Chromosom einen starken Selenmangel im Blut bewirkt, der wiederum zur Hormonstörung führt.
So solten Mediziner zukünftig bei Fehlfunktionen der Schilddrüse unbedingt auch die Selenversorgung beachten und gegebenenfalls mit einem Bluttest prüfen, ob die Patienten ausreichend mit diesem essenziellen Spurenelement versorgt sind. Wird ein Selenmangel entdeckt, kann dieser durch eine ausgewogene Ernährung oder zusätzliche Gaben dieses Spurenelements behoben werden. Und dies wird als die beste Krankheitsprophylaxe in Hinblick auf die Schilddrüse und den Hormonhaushalt gewertet. Selen ist in Fleisch, Fisch, Milchprodukten und Steinfrüchten enthalten.