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3.1.06 

Internetsucht als Krankheit anerkennen

Nach Meinung des Thüringer Kommunikationspsychologen Wolfgang Frindte sollte auch in Deutschland die Internetsucht als Krankheit anerkannt werden. «Es geht nicht darum, die Betroffenen zu stigmatisieren, sondern darum, prüfbare Kriterien zu entwickeln», sagte der Wissenschaftler an der Friedrich-Schiller-Universität in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa.

Anders als beispielsweise in den USA gebe es in der Bundesrepublik bislang keine festen Diagnosestandards. Schätzungen zufolge zeigten etwa acht Prozent der 14- bis 18-Jährigen bereits Suchtmerkmale im Umgang mit dem Internet. «Kinder und Jugendliche sind dafür besonders anfällig, vor allem wenn sie keine Erziehungsführung haben», sagte Frindte.

Dabei sei nicht allein die Zeit, die man im Internet verbringe, für die Sucht ausschlaggebend. Die Sucht zeige sich statt dessen unter anderem im Drang danach, den Internet-Besuch zwanghaft zu wiederholen und auch darin, dass soziale Beziehungen dadurch stark beeinflusst und eingeengt würden.

Ähnlich wie beim Rauchen versucht der Internet-Süchtige laut dem Wissenschaftler, das eigene Verhalten zu rechtfertigen. Das geschehe selbst dann, wenn gesundheitliche Schäden zu befürchten seien, sagte Frindte. Als Erwachsener verringere sich das Suchtverhalten Untersuchungen zufolge jedoch wieder.