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16.7.08 

Gesundheitsgefahren durch Klimawandel

  • Wissenschaftler des US-Umweltministeriums haben detailliert Gesundheitsgefahren durch die Klimaerwärmung aufgelistet. Es werde mehr Tote durch Hitzewellen, Waldbrände, Krankheiten und Smog geben, die vom globalen Klimawandel ausgelöst würden, schrieben sie in einem am Montag in Washington vorgestellten, 149 Seiten umfassenden Bericht. Es ist die erste wissenschaftliche Analyse der Auswirkungen der Klimaerwärmung auf die Gesundheit der Bevölkerung.
  • Für das Weiße Haus kommen diese Erkenntnisse ungelegen. Die Regierung von Präsident George W. Bush vertritt bisher den Standpunkt, der Klimawandel habe keine direkten Auswirkungen auf die Gesundheit von Menschen. Eine solche Verbindung anzuerkennen würde bedeuten, dass sie gesetzliche Maßnahmen zur Begrenzung des Ausstoßes von Treibhausgasen ergreifen müsste. Das hat sie bisher abgelehnt.
  • Die Wissenschaftler des Umweltministeriums erklärten nun, die Gefahren für die Gesundheit nähmen mit Ausmaß und Schnelligkeit des Klimawandels zu. Die globale Erwärmung sei unmissverständlich - und die Menschen seien dafür verantwortlich.
  • Ihrem Bericht zufolge wird die Zahl der Toten durch extremes Wetter und Krankheiten, die durch Organismen wie Zecken übertragen werden, mit dem Anstieg der Temperaturen zunehmen. Es werde mehr Allergiekranke geben, weil im wärmeren Klima mehr Pollen fliegen. Smog, Hauptursache für Atemwegs- und Lungenerkrankungen, werde in weiten Teilen der USA zunehmen. Auf der anderen Seite dürften Krankheiten und Todesfälle durch Kälte zurückgehen.
  • «Dieses Dokument zeigt unausweichlich und unverkennbar, dass globale Erwärmung nicht nur menschliche Gesundheit und Wohlstand bedroht, sondern bereits heute nachteilig beeinflusst», sagte die stellvertretende Chefin des Umweltverteidigungsfonds, Vickie Patton. «Was dieses Dokument zeigt ist, dass das Gebot zu handeln jetzt besteht.»

2.9.07 

Dann doch lieber ein Sechser im Lotto

Die Wahrscheinlichkeit, zweimal hintereinander Drillinge zur Welt zu bringen beträgt 1:64 millionen. Eine Frau aus Ohio in den USA hat zum zweiten Mal Drillinge zu Welt gebracht. "Man nimmt, was Gott einem gibt", sagte die nun sechsfache Mutter Victoria Lasita nach der Geburt den örtlichen Zeitungen vom Freitag.



Neun Kinder

Nach dem die knapp vier Jahre alten ersten Drillinge gerade die Windeln hinter sich gelassen haben, bereiten sich die Eltern nun darauf vor, erneut wöchentlich 300 Windeln zu wechseln und knapp 170 Fläschchen vorzubereiten. Die Familie hat neben den sechs Drillingen noch drei Kinder aus einer früheren Ehe. Eigentlich hätten sie nach der Geburt der Drillinge nur "noch ein Kind mehr" haben wollen, sagten die Eltern.


Ohne Hormonbehandlung
Die Mutter hat sich nicht einer Hormonbehandlung wegen Unfruchtbarkeit unterzogen - weshalb der Fall auch in der Fachwelt Aufsehen erregt. Die Wahrscheinlichkeit, Drillinge ohne künstliche Befruchtung oder Hormonbehandlungen zur Welt zu bringen, liege bei eins zu 8.000, sagte der Wissenschafter Glen Hofmann dem "Cincinnati Enquirer". Die Wahrscheinlichkeit, dass dies gleich zweimal geschehe, liege sogar bei eins zu 64 Millionen.  


Via “Künstliche Befruchtung”

23.8.07 

Es geht auch ohne künstliche Befruchtung: Eineiige Drillinge

Am Landeskrankenhaus Feldkirch sind am Montag um 11.42 Uhr eineiige Drillinge - eine medizinische Sensation - gesund zur Welt gekommen. Die drei Mädchen Amy, Kim und Zoe und die Mutter, eine in Vorarlberg lebende Britin, sind laut Angaben des Landeskrankenhauses wohlauf. Die Drillinge, die derzeit 1.500 Gramm wiegen, wurden zu Beginn der 33. Schwangerschaftswoche per Kaiserschnitt entbunden.


Die Wahrscheinlichkeit auf eineiige Drillinge liegt laut Peter Schwärzler, Leiter der Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe am LKH Feldkirch, bei 1:200 Mio. Es habe sich bei den Drillingen nicht um eine künstliche Befruchtung, sondern um eine "Laune der Natur" gehandelt, so Schwärzler. Drillinge bei einer Kinderwunschbehandlung sind ohnehin “dreieiig”, also jeweils aus einem Embryo entwickelt. Am Tag 5 oder 6 der Schwangerschaft habe sich das bisher als Einling existierende Kind dreigeteilt. Dies könne durch äußere Einflüsse wie Medikamente, mechanische Einwirkung oder Strahlung bewirkt werden, im Normalfall werde die Schwangerschaft aber dann nicht weitergeführt. In dem Fall der Drillinge hätten sich alle drei Teile aber normal weiterentwickelt.


Die eigentliche Sensation ist für Schwärzler, dass die Schwangerschaft bis zur 33. Woche ohne Komplikationen verlaufen sei. "Die Gefahr von Fehlbildungen ist bei einer solchen Teilung sehr hoch. Bei den drei Mädchen haben wir bis jetzt aber nichts dergleichen entdecken können", zeigte sich Schwärzler erleichtert.


"Unser großes Ziel, die drei in einen guten, lebensfähigen Bereich zu bringen, haben wir erreicht", so der Mediziner. Die 33. Woche sei der optimale Zeitpunkt für die Geburt gewesen, eine Weiterführung hätte das Risiko für die Kinder "dramatisch erhöht".


Zu Gesicht bekommen wird die Öffentlichkeit die drei identischen Mädchen vorerst nicht. Man müsse solchen Kindern noch mindestens zwei bis drei Wochen Zeit und Ruhe geben, und hoffen, dass keine Komplikationen entstünden, so Schwärzler.

4.1.06 

Magersucht nach schwieriger Geburt häufiger

Wissenschaft.de berichtet:

Komplikationen während und unmittelbar nach der Geburt erhöhen das spätere Risiko des Kindes für Essstörungen wie Magersucht und Bulimie. Das haben italienische Wissenschaftler um Angela Favaro von der Universität Padua herausgefunden, als sie die Daten von mehr als 700 Frauen verglichen, von denen 114 magersüchtig waren und 73 an Bulimie litten. Je mehr Geburtskomplikationen aufgetreten waren, desto eher entwickelten die weiblichen Kinder in ihrem späteren Leben Essstörungen.

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3.1.06 

Osteoporose: neue Behandlung möglich?

Ein internationales Forscherteam der Universitäten von Bonn und Jerusalem sind der Osteoporose weiter auf die Spur gekommen. Die Forscher haben festgestellt, dass Mäuse mit einem bestimmten Gendefekt eine geringere Knochendichte aufweisen. Eine entscheidende Rolle spielen die so genannten Cannabinoidrezeptoren, berichten die Wissenschaftler in den Fachzeitschriften Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS) und Human Molecular Genetics.

Mit Medikamenten, die spezifisch an diese sogenannten CB2-Rezeptoren binden, könnte man Osteoporose behandeln.

Meliha Karsak vom Bonner Life&Brain-Zentrum hat gemeinsam mit ihren Kollegen der Universität Jerusalem festgestellt, dass der Cannabinoidrezeptor CB2 eine wesentliche Rolle bei der Knochendichte spielt. "Wir kennen heute zwei Typen von Cannabinoidrezeptoren, CB1 und CB2", erklärt Karsak. Der CB1-Rezeptor wird von den Nervenzellen im Gehirn gebildet und ist zum Beispiel für die psychische Wirkung von Cannabis verantwortlich. "Der CB2-Rezeptor kommt dagegen nicht in Nervenzellen vor. Seine Funktion war bislang unbekannt." Der Bonner Hirnforscher Andreas Zimmer hat Mäuse gentechnisch so verändert, dass ihr CB2-Rezeptor nicht mehr funktionierte. Das Ergebnis war verblüffend: "Die Tiere verloren nach und nach die stabilisierenden Knochenbälkchen", berichtet Karsak. "Auch war bei ihnen die Zahl der Osteoklasten - das sind bestimmte Zellen, die Knochengewebe abbauen können - um fast die Hälfte erhöht."

Die Forscherin konnte mit einer Kollegen aus Israel und England nachweisen, dass Osteoklasten wie auch ihre Gegenspieler, die für den Knochenaufbau zuständigen Osteoblasten, auf ihrer Oberfläche CB2-Rezeptoren tragen. Signalmoleküle wie die vom Körper gebildeten Endocannabinoide, scheinen auf diesem Weg das Knochenwachstum regulieren zu können. Unterstützt wird diese These durch ein weiteres Experiment mit Mäusen, denen die Eierstöcke entfernt worden waren. Der daraus resultierende Östrogen-Mangel führt normalerweise zum Abbau von Knochensubstanz und schließlich zu Osteoporose. Die Wissenschaftler haben die Mäuse mit einem Wirkstoff behandelt, der spezifisch an den CB2-Rezeptor bindet. Auf diese Weise konnte der durch den Eingriff bedingten Knochenverlust abgeschwächt werden.

Wie sich die Tierversuche auf den Menschen umlegen lassen, haben nun Wissenschaftler in Frankreich untersucht. Tatsächlich fand sich bei Osteoporose-Patientinnen eine bestimmte Variante des CB2 Gens häufiger als bei Gesunden. "Wer diesen Defekt in seinen Erbanlagen mit sich herumträgt, muss jedoch nicht zwangsläufig erkranken. Allerdings tragen Frauen mit dieser Mutation ein dreifach höheres Osteoporose-Risiko", so die Wissenschaftlerin. Der Ergebnisse machen deutlich, dass der CB2-Rezeptor für den Erhalt der normalen Knochenmasse essenziell ist. Darüber hinaus bietet dieses Wissen völlig neuartige Therapiemöglichkeiten. Bei vielen Frauen mit Osteoporose, bei denen der CB2-Rezeptor funktioniert - es also andere Ursachen gibt - könnte man versuchen, den Rezeptor durch Medikamente zu stimulieren und so den Knochenverlust zu bremsen. Bei Patientinnen mit CB2-Defekt machen die jüngsten Resultate Hoffnung.

 

Frühgeburten mit Strom verhindern

Vorzeitige Wehen sind eine häufige Problematik im Verlaufe einer Schwangerschaft und können zu Frühgeburten führen. Es gibt Medikamente, um diese Wehentätigkeit zu vermeiden, jedoch haben diese z. T. erhebliche Nebenwirkungen auf den Kreislauf der Schwangeren. Im Tierversuch wurde nun versucht, mit einem geringen Stromfluss, die Kontraktionsbereitschaft der Gebärmutter zu mindern und die Wehen auf quasi auf "Knopfdruck auszuschalten".

Jeffrey Karsdon vom New York Downtown Hospital untersuchte die Auswirkung von elektrischen Spannungen bei Kaninchen und Ratte. Bei vorzeitigen Wehen konnte die Dauer bis zur Geburt bei Ratten um 80% verlängert werden, der Druck in der Gebärmutter von Kaninchen in der gleichen Situation um fast 50% vermindert werden.

"Es konnte mit dieser Studie der positive Einfluss von schwachen elektrischen Strömen auf die Kontraktion der Gebärmutter nachgewiesen werden", so die Forscher. "Inwieweit dies auch beim Menschen umsetzbar ist, bleibt abzuwarten".

Karsdon J, Garfield RE, Shi SQ, Maner W, Saade G.
Electrical inhibition of preterm birth: inhibition of uterine contractility in the rabbit and pup births in the rat.
Am J Obstet Gynecol. 2005 Dec;193(6):1986-93.

 

Alterszucker kann durch Likör verhindert werden

Das Gläschen Eierlikör ist kein Grund für ein schlechtes Gewissen, sondern es bietet möglicherweise sogar Schutz vor dem Eintritt des sogenannten Altersdiabetes oder auch "Alters-Zucker". Die Wahrscheinlichkeit für die Entwicklung eines solchen Typ 2 Diabetes steigt mit zunehmendem Alter und tritt bei Frauen häufiger als bei Männern auf.

Der Wissenschaftler Michiel Bots von der Unviversität Utrecht verfolgte die gesundheitliche Entwicklung von insgesamt 16.300 Frauen im Alter von 49 bis 70 über einen durchschnittlichen Zeitraum von 6,2 Jahren. In diesem Zeitraum entwickelten 760 Frauen einen Altersdiabetes. Frauen mit einem moderaten Alkohol-Konsum (5-30 Gramm Alkohol pro Woche) hatten dabei ein wesentlich geringeres Risiko, an Diabetes zu erkranken als Abstinenzlerinnen. Bei größeren Alkoholmengen wurden das Entstehen des Diabetes jedoch wieder begünstigt.

Hin und wieder ein "Likörchen" kann also durchaus gesundheitserhaltend sein.

 

Internetsucht als Krankheit anerkennen

Nach Meinung des Thüringer Kommunikationspsychologen Wolfgang Frindte sollte auch in Deutschland die Internetsucht als Krankheit anerkannt werden. «Es geht nicht darum, die Betroffenen zu stigmatisieren, sondern darum, prüfbare Kriterien zu entwickeln», sagte der Wissenschaftler an der Friedrich-Schiller-Universität in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa.

Anders als beispielsweise in den USA gebe es in der Bundesrepublik bislang keine festen Diagnosestandards. Schätzungen zufolge zeigten etwa acht Prozent der 14- bis 18-Jährigen bereits Suchtmerkmale im Umgang mit dem Internet. «Kinder und Jugendliche sind dafür besonders anfällig, vor allem wenn sie keine Erziehungsführung haben», sagte Frindte.

Dabei sei nicht allein die Zeit, die man im Internet verbringe, für die Sucht ausschlaggebend. Die Sucht zeige sich statt dessen unter anderem im Drang danach, den Internet-Besuch zwanghaft zu wiederholen und auch darin, dass soziale Beziehungen dadurch stark beeinflusst und eingeengt würden.

Ähnlich wie beim Rauchen versucht der Internet-Süchtige laut dem Wissenschaftler, das eigene Verhalten zu rechtfertigen. Das geschehe selbst dann, wenn gesundheitliche Schäden zu befürchten seien, sagte Frindte. Als Erwachsener verringere sich das Suchtverhalten Untersuchungen zufolge jedoch wieder.

 

Geburtsbegleitung: eher nachteilig?

Man kennt es aus Filmen, wenn es zur Geburt kommt: Die weiterhin tadellos frisierte und geschminkte Hauptdarstellerin wird von der Hebamme oder einem Arzt angeleitet, wie das Kind nun am besten zutage zu fördern sei. "Pressen", "Hecheln" sind dann Hauptbestandteile des Drehbuch-Dialogs.

Aber auch in der Realität erfolgen solche Anweisungen gegen Ende der Geburt (Austreibungphase bei vollständig geöffnetem Muttermund) häufig mit der guten Absicht, den Verlauf der Entbindung zu verkürzen und den Fortgang der Geburt für die Frau zu erleichtern. Viele Frauen sind dankbar für diese Hilfestellungen, andere weisen später darauf hin, dass dieses Hineinquatschen eher hinderlich ist. Eine Studie hat sich nun mit der Effektivität dieser Art der Geburtsbegleitung beschäftigt.

Der verlauf der Geburt scheint sich durch die Anweisungen zum Atmen nicht wesentlich zu verändern, die Dauer wird jedoch um etwa eine Viertelstunde vermindert, haben amerikanische Forscher nachgewiesen. Auch fanden sie Hinweise darauf, dass gezieltes Pressen und Entspannen das Risiko für Blasenprobleme nach der Geburt erhöhen. Frauen sollten daher eher ihrem Gefühl folgen und dann pressen, wenn ihnen danach ist, empfehlen die Wissenschaftler.

Für ihre Studie teilten die Mediziner 320 Erstgebärende in zwei Gruppen ein: Die eine Hälfte erhielt während der Wehenkontraktionen die Anweisung, für 10 Sekunden zu pressen, während die andere Hälfte einfach ihrem Gefühl folgen sollte. Bei allen Frauen war die Schwangerschaft normal verlaufen, und keine erhielt während der Geburt eine Periduralanästhesie. Beide Gruppen wurden intensiv von Hebammen betreut.

Die Anweisungen hatten erstaunlich wenig Einfluss auf Dauer und Verlauf der Geburt, berichten die Forscher. Bei den Frauen, die angeleitet worden waren, verkürzte sich die Zeit von der vollständigen Öffnung des Muttermundes bis zur Geburt des Kindes von durchschnittlich 59 auf 46 Minuten – ein Unterschied, der bei einer Gesamtdauer von bis zu 14 Stunden kaum ins Gewicht fällt, wie die Mediziner kommentieren.

Möglicherweise haben die gezielten Anweisungen jedoch negative Spätfolgen für die Mütter: Bei einer Untersuchung drei Monate nach der Geburt klagten deutlich mehr Frauen aus der Anweisungsgruppe über Blasenprobleme als aus der Vergleichsgruppe. In weiteren Studien müsse nun genauer untersucht werden, ob sich die Blasenbeschwerden wieder zurückbilden und ob sie tatsächlich auf das gezielte Pressen zurückgeführt werden können, so die Forscher.

S. Bloom et al.: American Journal of Obstetrics and Gynecology, Bd. 194, Nr. 1

29.12.05 

Vitamin D verhindert Krebs

Vitamin D-Mangel kann die Gefahr für bösartige Erkrankungen deutlich erhöhen. "Die Risikoerhöhung für Darm- Brust- und Eierstockskrebs ist bei einem Mangel dieses Vitamins so eindeutig wie der Zusammenhang zwischen Rauchen und Lungenkrebs" teilte Krebsforscher Cedric Garland vom San Diego Moores Cancer Center gestern mit.

Garland und seine Mitautoren analysierten die Ergebnisse von 63 Studien, darunter zahlreiche Langzeituntersuchungen, die zwischen 1966 und 2004 veröffentlicht wurden und den Zusammenhang zwischen Vitamin D und dem Auftreten von Krebserkrankungen untersuchten.

Die Autoren der Studie kommen zu dem Schluss, dass in den USA jährlich mehrere tausend Menschen an Krebs sterben, der mit einer ausreichenden Versorgung mit Vitamin D hätte verhindert werden können.

Vorstufen des Vitamin D sind in Milchprodukten enthalten und außerdem wird das Vitamin durch Sonnenlicht auf der Haut gebildet.

Garland CF, Garland FC, Gorham ED, Lipkin M, Newmark H, Mohr SB, Holick MF.
The Role of Vitamin D in Cancer Prevention.
Am J Public Health. 2005 Dec 27

 

Rauchen verschlimmert Schuppenflechte

Der Genuß von Zigaretten kann den Ausbruch der Schuppenflechte begünstigen und den Verlauf dieser Erkrankung verschlechtern. Dies berichtet Dr. Gerald Krueger von der Medizinischen Universität Utah in Salt Lake City. Untersuchungen an 557 Patienten ergab, dass 37% der Patienten mit Schuppenflechte rauchten, während gesunde "Kontrollen" nur in 23-25% diesem Laster nachgingen.

Vermutlich hat das Rauchen einen negativen Effekt auf das Immunsysten und verstärkt dadurch das Krankheitsbild oder verschlimmert es. Eine italienische Studie mit mehr als 800 Patienten konnte diese Ergebnisse bestätigen.

Ein weiterer guter Grund, mit dem Rauchen aufzuhören.

Herron MD, Hinckley M, Hoffman MS, Papenfuss J, Hansen CB, Callis KP, Krueger GG.
Impact of obesity and smoking on psoriasis presentation and management.
Arch Dermatol. 2005 Dec;141(12):1527-34.

Fortes C, Mastroeni S, Leffondre K, Sampogna F, Melchi F, Mazzotti E, Pasquini P, Abeni D.
Relationship between smoking and the clinical severity of psoriasis.
Arch Dermatol. 2005 Dec;141(12):1580-4.

 

Tee hilft gegen schlechten Atem

Bestimmte Inhaltsstoffe des Tees, so genannte Polyphenole, können das Wachstum der Bakterien hemmen.

Teeliebhaber haben es schon immer gewußt - Zahnmediziner von der Universität Illinois in Chicago haben nun aber auch den wissenschaftlichen Beweis erbracht: Die Polyphenole - im Schwarz-Tee oder auch im grünen Tee besonders hoch konzentriert - stören unter anderem das Wachstum von Bakterien, die für Mundgeruch zuständig sind. Die Wissenschaftler hatten dazu Bakterien 48 Stunden lang mit Polyphenolen aus Tee behandelt. Je nach Konzentration der verwendeten Polyphenole, produzierten die Bakterien bis zu 30 Prozent weniger Schwefelwasserstoffe - die ursächlichen Substanzen von Mundgeruch - oder sie hörten sogar gänzlich auf, sich zu vermehren. Bereits in früheren Studien war nachgewiesen worden, dass schwarzer Tee das Wachstum von Plaquebakterien unterdrückt und den Zahnschmelz härtet, da in ihm natürliche Fluoride enthalten sind.

28.12.05 

Selen als Ursache für Schilddrüsen-Erkrankung

Forscher der Berliner Universitätskliniken Charité haben eine Genmutation entdeckt, die einen Selenmangel bewirkt und damit zu einer Schilddrüsenunterfunktion führen kann.

Das internationale Forscherteam hat seine Studienergebnisse nun erstmals im Fachmagazin "Nature Genetics" veröffentlicht. Mitautor Lutz Schomburg vom Institut für Experimentelle Endokrinologie der Charité erläuterte die Forschungsergebnisse, die durch den Nachweis eines Gendefektes auf einem Chromosom einen starken Selenmangel im Blut bewirkt, der wiederum zur Hormonstörung führt.

So solten Mediziner zukünftig bei Fehlfunktionen der Schilddrüse unbedingt auch die Selenversorgung beachten und gegebenenfalls mit einem Bluttest prüfen, ob die Patienten ausreichend mit diesem essenziellen Spurenelement versorgt sind. Wird ein Selenmangel entdeckt, kann dieser durch eine ausgewogene Ernährung oder zusätzliche Gaben dieses Spurenelements behoben werden. Und dies wird als die beste Krankheitsprophylaxe in Hinblick auf die Schilddrüse und den Hormonhaushalt gewertet. Selen ist in Fleisch, Fisch, Milchprodukten und Steinfrüchten enthalten.

 

Leptin macht schlank, Marijuana dick

Es ist bekannt, dass Leptin ein Hormon ist, welches den Appetit zügelt. Offenbar scheint es dafür die Hauptverantwortung zu tragen, dass sich mensch und Tier nicht rund und dick fressen. Zumindest für Mäuse ist dies nachgewiesen. Bei Mäusen, denen das Gen für die Bildung von Leptin fehlt, tritt kein Sättigungsgefühl auf und binnen kurzem können sie das Mehrfache ihrer normalen Artgenossen wiegen.

Wenn man ein Hormon mit einer bestimmten Wirkung kennt, dann ist es immer sinnvoll, nach einem Gegenspieler dieses Hormons zu suchen, da immer eine Balance zwischen zwei Hormonen entgegengesetzter Wirkung für den Körper zu gesunden Normalzustand führt.

Der Gegenspieler des Leptins ist Marijuana. Nicht direkt, aber sogenannte Cannabiniode, also Kanabis-Abkömmlinge scheinen im Körper das Hungergefühl auszulösen. Dies passt zu den Schilderungen (oder eigenen Erfahrungen) von Personen, die nach Marjuana-Genuß förmlich Heißhunger-Attacken bekommen.

Im Versuch an Mäusegehirnen konnten Forscher nun nachweisen, dass die alleinige Wirkung der Cannabinoide auf bestimmte Hirnregionen (Hypothalamus) stark aktivierend ist. Führt man jedoch Leptin vor der Cannabinoide-Gabe hinzu, dann reagieren die entsprechenden Neuronen nicht.

Basierend auf diesen Erkenntnissen könnten sich neue Konzepte zur Behandlung von Übergewicht ableiten lassen

 

Bei Sodbrennen später ins Bett

Später ins Bett zu gehen, kann gegen nächtliches Sodebrennen helfen.

Fast jeder zweite Deutsche leidet an Sodbrennen.Treten die Beschwerden nur gelegentlich auf, muss man sich in der Regel keine allzu großen Sorgen machen. Manchmal kann sich hinter dem Sodbrennen jedoch auch die "Refluxkrankheit" verbergen. In Anlehnung an ihre englische Bezeichnung (Gastro Esophageale Reflux Disease) wird sie oft einfach GERD genannt.

Japanische Forscher vermuten, dass ein längerer Abstand zwischen der letzten Mahlzeit und der Zeit des Zubettgehens die Symptome mildern könnte. Dies wurde in einer Studie mit 147 Pateinten festgestellt, die unter GERD litten und einen Fragebogen dazu ausfüllten. Der gleiche Fragebogen wurde von 294 weiteren Kontroll-"Patienten" ausgefüllt, welche magengesund waren. Diese Kontrollpatienten (2 pro echtem Patient) wurden hinsichtlich ihrer individuellen Lebensumstände (Alkohol Nikotin) und Begleiterkrankungen "gematcht", also angepasst, um eine Vergleichbarkeit zu gewährleisten.

Die Wahrscheinlichkeit nachts mit Sodbrennen aufzuwachen, war 7,5 höher, wenn der Zeitraum zwischen Abendessen weniger als 3 Stunden betrug. Dies ist zwar noch keine Beweis dafür, dass der größere Abstand zwischen der letzten Nahrungsaufnahme und dem Beginn des Nachtschlafes das Auftreten von Sodbrennen begünstigt, jedoch scheint es wahrscheinlich und wird in weiteren Studien kontrolliert werden. Bis es soweit ist, kann jeder, der von diesen Magenproblemen betroffen ist, zumindest einmal einen Selbstversuch wagen und schauen, ob es hilfreich ist, später ins Bett zu gehen oder früher zu abend zu essen.

Y. Fujiwara, A. Machida, Y. Watanabe, M. Shiba, K. Tominaga,T. Watanabe,N. Oshitani, K. Higuchi, T. Arakawa
Association Between Dinner-to-Bed Time and Gastro-Esophageal Reflux Disease
Am J Gastroenterol 2005;100:2633–2636